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Elke Umnig
Wir haben 1 Artikel von und mit Elke Umnig gefunden.
Monitoring Tectonic Processes in Eastern Austria based on GNSS-dervied site velocities
Kurzfassung
Nach wie vor andauernde tektonische Prozesse in den Ostalpen führen zu einer Extrusion von Teilen der Ostalpen in Richtung des Pannonischen Beckens und der Karpaten. Das Projekt ALPAACT (seismological and geodetic monitoring of ALpine-PAnnonian ACtive Tectonics) untersucht innerplattentektonische Bewegungen in Österreich. Im Rahmen der Studien wurde ein geodätisch abgeleitetes horizontales Geschwindigkeitsfeld generiert. Das prozessierte GNSS Netz befindet sich im östlichen Teil Österreichs, zwischen der Böhmischen Masse im Norden und dem Steirischen Becken im Süden und erstreckt sich somit über die seismisch aktivsten Bereiche des Untersuchungsgebietes. Für eine Auswahl von ca. 20 permanenten GNSS Beobachtungsstationen wurden bisher Koordinatenzeitreihen über eine Periode von 4 Jahren (2010 bis 2013) mittels der Software Bernese berechnet. Die Koordinatenzeitreihen beziehen sich auf den globalen Referenzrahmen ITRF2000. Anhand einer linearen Regression wurden Stationsgeschwindigkeiten abgeleitet. Die Qualität der Zeitreihen kann durch Datenlücken sowie Abschattungen an den Referenzstationen beeinträchtigt werden, wobei signifikante Diskontinuitäten vor allem durch Hardwarewechsel an den Beobachtungsstationen verursacht werden. Neben den linearen Stationsbewegungen treten in den Zeitserien auch nichtlineare Variationen mit überwiegend jährlichen Perioden auf. Trotzdem kann von einer äußeren Genauigkeit im Bereich von 0.5 mm/Jahr für die geschätzten Geschwindigkeiten der einzelnen Stationen ausgegangen werden. Die Ergebnisse der geodätischen Beobachtungen sind konsistent mit der Geschwindigkeit im sub-mm/Jahr Bereich und entsprechen einer sinistralen Seitenverschiebung entlang des Störungssystems des Mur-Mürztals, des Semmerings und des Wiener Beckens. Die Magnitude der Deformationsgeschwindigkeit ist signifikant kleiner als die Ergebnisse, welche aus frühen großräumigen GNSS Kampagnen stammen und stellt somit einen wichtigen Beitrag zur Beschreibung der plattentektonischen Situation und einer realistischen Abschätzung des Erdbebenrisikos im Untersuchungsgebiet dar.
Abstract
Still ongoing tectonic processes over the Eastern Alps lead to the extrusion of parts of the Eastern Alps towards the Pannonian basin and the Carpathians. The project ALPAACT investigates intra plate movements in the Austrian region. As part of the studies a geodetically derived horizontal velocity field has been derived. For a selection of about 20 sites of a permanent GNSS network, which covers the area of interest, coordinate time series have been obtained. The processed GNSS network is located in the eastern part of Austria, between the Bohemian Massif in the north and the Styrian basin in the south and spreads out over the most active zones of the area. The data series span a period of 4 years (2010 to 2013) so far. Daily coordinate solutions were calculated by means of the Bernese Software and station velocities with respect to the global reference frame ITRF2000 have been derived by means of a linear regression approach. The quality of the time series can evidently be deteriorated by data gaps and physical obstructions surrounding the reference site, significant discontinuities are mainly caused by equipment changes at the observation sites. Apart from the linear station motion also nonlinear variations with predominately an annual period show up in the time series. Nevertheless the accuracy of the provided global velocity estimates can be assumed with accuracy at the level of 0.5 mm/y for individual stations. The geodetic data are consistent with a sinistral strike-slip deformation velocity of sub-mm/y along the Mur-Mürz valley-Semmering-Vienna Basin transfer fault system. The magnitude of the deformation velocity is significantly lower than values derived earlier from large scale GNSS networks and essential for the characterization of the plate tectonic regime and a realistic estimate of seismic hazard in this area.
Nach wie vor andauernde tektonische Prozesse in den Ostalpen führen zu einer Extrusion von Teilen der Ostalpen in Richtung des Pannonischen Beckens und der Karpaten. Das Projekt ALPAACT (seismological and geodetic monitoring of ALpine-PAnnonian ACtive Tectonics) untersucht innerplattentektonische Bewegungen in Österreich. Im Rahmen der Studien wurde ein geodätisch abgeleitetes horizontales Geschwindigkeitsfeld generiert. Das prozessierte GNSS Netz befindet sich im östlichen Teil Österreichs, zwischen der Böhmischen Masse im Norden und dem Steirischen Becken im Süden und erstreckt sich somit über die seismisch aktivsten Bereiche des Untersuchungsgebietes. Für eine Auswahl von ca. 20 permanenten GNSS Beobachtungsstationen wurden bisher Koordinatenzeitreihen über eine Periode von 4 Jahren (2010 bis 2013) mittels der Software Bernese berechnet. Die Koordinatenzeitreihen beziehen sich auf den globalen Referenzrahmen ITRF2000. Anhand einer linearen Regression wurden Stationsgeschwindigkeiten abgeleitet. Die Qualität der Zeitreihen kann durch Datenlücken sowie Abschattungen an den Referenzstationen beeinträchtigt werden, wobei signifikante Diskontinuitäten vor allem durch Hardwarewechsel an den Beobachtungsstationen verursacht werden. Neben den linearen Stationsbewegungen treten in den Zeitserien auch nichtlineare Variationen mit überwiegend jährlichen Perioden auf. Trotzdem kann von einer äußeren Genauigkeit im Bereich von 0.5 mm/Jahr für die geschätzten Geschwindigkeiten der einzelnen Stationen ausgegangen werden. Die Ergebnisse der geodätischen Beobachtungen sind konsistent mit der Geschwindigkeit im sub-mm/Jahr Bereich und entsprechen einer sinistralen Seitenverschiebung entlang des Störungssystems des Mur-Mürztals, des Semmerings und des Wiener Beckens. Die Magnitude der Deformationsgeschwindigkeit ist signifikant kleiner als die Ergebnisse, welche aus frühen großräumigen GNSS Kampagnen stammen und stellt somit einen wichtigen Beitrag zur Beschreibung der plattentektonischen Situation und einer realistischen Abschätzung des Erdbebenrisikos im Untersuchungsgebiet dar.
Abstract
Still ongoing tectonic processes over the Eastern Alps lead to the extrusion of parts of the Eastern Alps towards the Pannonian basin and the Carpathians. The project ALPAACT investigates intra plate movements in the Austrian region. As part of the studies a geodetically derived horizontal velocity field has been derived. For a selection of about 20 sites of a permanent GNSS network, which covers the area of interest, coordinate time series have been obtained. The processed GNSS network is located in the eastern part of Austria, between the Bohemian Massif in the north and the Styrian basin in the south and spreads out over the most active zones of the area. The data series span a period of 4 years (2010 to 2013) so far. Daily coordinate solutions were calculated by means of the Bernese Software and station velocities with respect to the global reference frame ITRF2000 have been derived by means of a linear regression approach. The quality of the time series can evidently be deteriorated by data gaps and physical obstructions surrounding the reference site, significant discontinuities are mainly caused by equipment changes at the observation sites. Apart from the linear station motion also nonlinear variations with predominately an annual period show up in the time series. Nevertheless the accuracy of the provided global velocity estimates can be assumed with accuracy at the level of 0.5 mm/y for individual stations. The geodetic data are consistent with a sinistral strike-slip deformation velocity of sub-mm/y along the Mur-Mürz valley-Semmering-Vienna Basin transfer fault system. The magnitude of the deformation velocity is significantly lower than values derived earlier from large scale GNSS networks and essential for the characterization of the plate tectonic regime and a realistic estimate of seismic hazard in this area.
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