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VGI - Autor
Erich Imrek
Wir haben 4 Artikel von und mit Erich Imrek gefunden.
Transformation von GNSS-Höhen in österreichische Gebrauchshöhen mittels einer Transformationsfläche (Höhen-Grid)
Kurzfassung
Der Einsatz von globalen Navigationssatellitensystemen (engl.: Global Navigation Satellite System – GNSS) für Positionierungsaufgaben führt zu Beobachtungen und resultierenden Positionen in Bezug zu einem globalen Koordinatenrahmen. In der Praxis sind oftmals Koordinaten und Höhen im lokalen österreichischen Koordinatenrahmen MGI gefordert. Für hohe Genauigkeitsanforderungen lässt sich diese Aufgabe nicht mit einem einzelnen für ganz Österreich gültigen Parametersatz für eine räumliche Ähnlichkeitstransformation (7-Parameter) lösen. Daher werden in der Praxis typischerweise lokale Transformationsparametersätze eingesetzt. Bei großen Projektgebieten und entsprechend hohen Genauigkeitsanforderungen kann die Anwendung eines einzelnen lokalen Parametersatzes jedoch nicht ausreichend sein. Dieser Fall tritt z.B. bei der großflächigen Erfassung von Airborne Laserscanning (ALS) Daten auf. Um eine Aneiderreihung von Transformationsparametersätzen und die damit auftretenden Unstetigkeitsstellen an den Transformationsgrenzen zu vermeiden steht für die Lagetransformation von ETRS89 nach Gauß-Krüger (MGI) ein österreichweites Transformationsgitter (GIS-Grid basierend auf der ntv2-Definition) zur Verfügung. Im Rahmen dieser Publikation wird nun ein weiteres österreichweites Transformationsgitter (Höhen-Grid) für die Transformation der Höhenkomponente vorgestellt. Nach einer Zusammenfassung der unterschiedlichen für Österreich relevanten Höhensysteme wird im Rahmen dieses Artikels auf die praktische Realisierung der Bezugssysteme in Österreich eingegangen. Anschließend wird die Ableitung der Höhen-Transformationsfläche (Höhen-Grid) beschrieben. Neben dem Höhen-Grid aus Nivellement und Schweremessungen wird auch noch auf ein Alternativmodell (abgeleitet aus GNSS-Beobachtungen) eingegangen. Weiters werden die Lage-und Höhen-Transformationsergebnisse für einige Testbereiche vorgestellt und diskutiert. Es wird außerdem auf die für die Praxis relevanten Korrekturwerte zwischen Transformationsergebnissen, basierend auf dem Höhen-Grid und der Gebrauchshöhe der Triangulierungspunkte, eingegangen. Eine abschließende Zusammenfassung beinhaltet Hinweise und Empfehlungen für die praktische Anwendung.
Abstract
The application of global navigation satellite systems (GNSS) leads to observations and resulting positions in respect to a global coordinate frame. However, within practical tasks coordinates in the local Austrian coordinate frame MGI are often essential. For applications with a high accuracy demand the application of one countrywide set of 7 parameters for a spatial similarity transformation between the global and local Austrian coordinate frame is not suf.cient.Therefore, there is a need to use a local set of transformation parameters within practical applications of high accuracy demand. For big project areas and high accuracy requirements the application of one parameter set might not be suf.cient. The large area acquisition of Airborne Laser Scanning (ALS) data is one example for an insuf.cient solution based on just one transformation parameter set. In order to avoid the need for a sequence of spatially separated transformation parameter sets and the resulting discontinuities on the transformation boundaries a countrywide transformation grid (GIS-grid based on the ntv2 format de.nition) that allows the planar transformation from ETRS89 to the Austrian Gauß-Krüger (MGI) coordinate frame is available for the whole country of Austria. Within this paper a further transformation grid (Height-grid) for the transformation of the height component is introduced. After a short summary about the relevant Austrian height systems this article presents an overview about the practical realisation of the Austrian co-ordinate frames. Subsequently, the determination of the Austrian Height-grid based on levelling and gravity measurements is introduced. Next to the Height-grid an alternative model based on GNSS observations is discussed. Furthermore, practical planar and height transformation results based on the transformation grids are presented and analysed. A separate section focuses on correction values between the transformation results based on the Height-grid and the conventional heights in Austria (heights in use) listed in the point descriptions of the Austrian triangulation points. A .nal summary provides details and recommendations for the practical application of the transformation grids.
Der Einsatz von globalen Navigationssatellitensystemen (engl.: Global Navigation Satellite System – GNSS) für Positionierungsaufgaben führt zu Beobachtungen und resultierenden Positionen in Bezug zu einem globalen Koordinatenrahmen. In der Praxis sind oftmals Koordinaten und Höhen im lokalen österreichischen Koordinatenrahmen MGI gefordert. Für hohe Genauigkeitsanforderungen lässt sich diese Aufgabe nicht mit einem einzelnen für ganz Österreich gültigen Parametersatz für eine räumliche Ähnlichkeitstransformation (7-Parameter) lösen. Daher werden in der Praxis typischerweise lokale Transformationsparametersätze eingesetzt. Bei großen Projektgebieten und entsprechend hohen Genauigkeitsanforderungen kann die Anwendung eines einzelnen lokalen Parametersatzes jedoch nicht ausreichend sein. Dieser Fall tritt z.B. bei der großflächigen Erfassung von Airborne Laserscanning (ALS) Daten auf. Um eine Aneiderreihung von Transformationsparametersätzen und die damit auftretenden Unstetigkeitsstellen an den Transformationsgrenzen zu vermeiden steht für die Lagetransformation von ETRS89 nach Gauß-Krüger (MGI) ein österreichweites Transformationsgitter (GIS-Grid basierend auf der ntv2-Definition) zur Verfügung. Im Rahmen dieser Publikation wird nun ein weiteres österreichweites Transformationsgitter (Höhen-Grid) für die Transformation der Höhenkomponente vorgestellt. Nach einer Zusammenfassung der unterschiedlichen für Österreich relevanten Höhensysteme wird im Rahmen dieses Artikels auf die praktische Realisierung der Bezugssysteme in Österreich eingegangen. Anschließend wird die Ableitung der Höhen-Transformationsfläche (Höhen-Grid) beschrieben. Neben dem Höhen-Grid aus Nivellement und Schweremessungen wird auch noch auf ein Alternativmodell (abgeleitet aus GNSS-Beobachtungen) eingegangen. Weiters werden die Lage-und Höhen-Transformationsergebnisse für einige Testbereiche vorgestellt und diskutiert. Es wird außerdem auf die für die Praxis relevanten Korrekturwerte zwischen Transformationsergebnissen, basierend auf dem Höhen-Grid und der Gebrauchshöhe der Triangulierungspunkte, eingegangen. Eine abschließende Zusammenfassung beinhaltet Hinweise und Empfehlungen für die praktische Anwendung.
Abstract
The application of global navigation satellite systems (GNSS) leads to observations and resulting positions in respect to a global coordinate frame. However, within practical tasks coordinates in the local Austrian coordinate frame MGI are often essential. For applications with a high accuracy demand the application of one countrywide set of 7 parameters for a spatial similarity transformation between the global and local Austrian coordinate frame is not suf.cient.Therefore, there is a need to use a local set of transformation parameters within practical applications of high accuracy demand. For big project areas and high accuracy requirements the application of one parameter set might not be suf.cient. The large area acquisition of Airborne Laser Scanning (ALS) data is one example for an insuf.cient solution based on just one transformation parameter set. In order to avoid the need for a sequence of spatially separated transformation parameter sets and the resulting discontinuities on the transformation boundaries a countrywide transformation grid (GIS-grid based on the ntv2 format de.nition) that allows the planar transformation from ETRS89 to the Austrian Gauß-Krüger (MGI) coordinate frame is available for the whole country of Austria. Within this paper a further transformation grid (Height-grid) for the transformation of the height component is introduced. After a short summary about the relevant Austrian height systems this article presents an overview about the practical realisation of the Austrian co-ordinate frames. Subsequently, the determination of the Austrian Height-grid based on levelling and gravity measurements is introduced. Next to the Height-grid an alternative model based on GNSS observations is discussed. Furthermore, practical planar and height transformation results based on the transformation grids are presented and analysed. A separate section focuses on correction values between the transformation results based on the Height-grid and the conventional heights in Austria (heights in use) listed in the point descriptions of the Austrian triangulation points. A .nal summary provides details and recommendations for the practical application of the transformation grids.
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VGI_201127_Briese.pdf
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Realisierung und Monitoring von ETRS89 in Österreich
Kurzfassung
Koordinatenbezugssysteme für Vermessung, Kataster und Geo-Wissenschaften wurden in den letzten 25 Jahren durch die Einbeziehung von Satellitenmessungen gravierend verändert. Die globale Vernetzung und länderübergreifende Projekte machten die Einführung eines 3-D Referenzsystems erforderlich. Gemeinsam mit den meisten anderen europäischen Ländern hat das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) beschlossen, das European Terrestrial Reference System 1989 (ETRS89) als nationales 3-D Bezugssystem zu nutzen. Mit der Fertigstellung des Echtzeitdienstes APOS (Austrian Positioning Service) ist die permanente Realisierung von ETRS89 in Österreich gewährleistet. Im Beitrag wird ein Überblick über die Realisierung von ETRS89 gegeben. Es versteht sich von selbst, dass neben der Realisierung ein permanentes Monitoring eine entscheidende Aufgabe darstellt, um die Qualität der Realisierung sicher zu stellen. Über die Vorgangsweise beim Monitoring, sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen in Hinblick auf die Stabilität der Koordinaten wird berichtet. Abschließend wird die Nutzung von ETRS89 in Zusammenhang mit der EU-Richtlinie INSPIRE dargestellt.
Abstract
The generation of coordinate reference systems for geodesy, surveying and geo-sciences has been strongly changed by the use of satellite measurements over the last 25 years. 3-D reference systems are necessary to provide a common base for regional and global projects. The Federal Office of Metrology and Surveying (BEV) decided to use ETRS89 (European Terrestrial Reference System 1989) as the official 3-D system. The newly established Austrian Positioning Service (APOS) is used to implement ETRS89 in Austria. This article intends to give a survey of the implementation process of ETRS89 in Austria. Once realized, permanent monitoring is necessary to secure quality standard. In this article the monitoring process will be described and the necessity of coordinate stability as well as the consequences of possible changes in coordinates will be discussed. Finally the use of ETRS89 data within INSPIRE, the EU directive, will be referred to.
Koordinatenbezugssysteme für Vermessung, Kataster und Geo-Wissenschaften wurden in den letzten 25 Jahren durch die Einbeziehung von Satellitenmessungen gravierend verändert. Die globale Vernetzung und länderübergreifende Projekte machten die Einführung eines 3-D Referenzsystems erforderlich. Gemeinsam mit den meisten anderen europäischen Ländern hat das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) beschlossen, das European Terrestrial Reference System 1989 (ETRS89) als nationales 3-D Bezugssystem zu nutzen. Mit der Fertigstellung des Echtzeitdienstes APOS (Austrian Positioning Service) ist die permanente Realisierung von ETRS89 in Österreich gewährleistet. Im Beitrag wird ein Überblick über die Realisierung von ETRS89 gegeben. Es versteht sich von selbst, dass neben der Realisierung ein permanentes Monitoring eine entscheidende Aufgabe darstellt, um die Qualität der Realisierung sicher zu stellen. Über die Vorgangsweise beim Monitoring, sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen in Hinblick auf die Stabilität der Koordinaten wird berichtet. Abschließend wird die Nutzung von ETRS89 in Zusammenhang mit der EU-Richtlinie INSPIRE dargestellt.
Abstract
The generation of coordinate reference systems for geodesy, surveying and geo-sciences has been strongly changed by the use of satellite measurements over the last 25 years. 3-D reference systems are necessary to provide a common base for regional and global projects. The Federal Office of Metrology and Surveying (BEV) decided to use ETRS89 (European Terrestrial Reference System 1989) as the official 3-D system. The newly established Austrian Positioning Service (APOS) is used to implement ETRS89 in Austria. This article intends to give a survey of the implementation process of ETRS89 in Austria. Once realized, permanent monitoring is necessary to secure quality standard. In this article the monitoring process will be described and the necessity of coordinate stability as well as the consequences of possible changes in coordinates will be discussed. Finally the use of ETRS89 data within INSPIRE, the EU directive, will be referred to.
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VGI_201007_Titz.pdf
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The Austrian Geoid 2007
Kurzfassung
Im Rahmen des Austrian Space Applications Programme (ASAP), Phase3, gefördert durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft m.b.H. (FFG), wurde eine Neuberechnung des österreichischen Geoids (Projekt GEOnAUT) realisiert. Dieses Projekt wurde gemeinsam von den Instituten für Navigation und Satellitengeodäsie (Projektleitung) und für Numerische Mathematik der TU Graz durchgeführt. Das Bundesamt für Eich-undVermessungswesen (BEV) wirkte als beratenderPartner mit und stellte Daten zurVerfügung. Hauptziel von GEOnAUT war die Berechnung einer Geoidlösung für Österreich als Kombination einerseits aus terrestrischen lokalen Schwerefeldbeobachtungen (Schwereanomalien, Lotabweichungen, "direkten" Geoidbeobachtungen als Differenz zwischen mittels GPS gemessenen geometrischen Höhen und aus dem Präzisionsnivellement erhaltenen orthometrischen Höhen in identischen Punkten) und andererseits aus einem globalen Schwerefeldmodell basierend auf der Satellitenschwerefeldmission GRACE. Das globale Schwerefeldmodell trägt primär die langwellige Schwerefeldinformation und ermöglicht die Lagerung der lokalenLösungin einem globalen Bezugsrahmen. Im Rahmen des Projektes wurde die Datenbank der lokalen Schwerefelddaten erweitert, validiert, homogenisiert und durch Neumessung von ca. 15 Lotabweichungspunkten ergänzt. Letztlich wurden ca. 14000 Schwereanomalien, 672 Lotabweichungspaare und 161 GPS/Nivellementpunkteverwendet. Hinsichtlich der globalenKomponente wurde das GRACE-Schwerefeldmodell EIGEN-GL04Sverwendet.Weiters wurdeein digitales Geländemodellfür Zentraleuropa als Kombination der hochauflösenden Geländemodelle von Österreich und der Schweiz (DHM25), sowie einem Geländeoberflächenmodell, abgeleitet aus Daten der Space-Shuttle-Topografiemission SRTM, in den Nachbarländern erstellt. Methodologisch wurden alternative Berechnungsansätze zur optimalen Kombination dieser unterschiedlichen Datentypen, wie z.B. Reihenentwicklungen basierend auf harmonischen Basisfunktionen, Multi-Resolution Analysis unter Verwendung sphärischerWavelets und schnelle Randelementmethoden (Multipolmethode, ACA, H-Matrizen) untersucht, sowie das funktionale Konzept der Standardmethode der Kollokation (Least Squares Collocation, LSC) erweitert. Zur Berechnung der finalen Geoidlösung wurde letztlich die LSC-Methodeverwendet. BesonderesAugenmerk wurde dabei auf die optimale relative Gewichtung der einzelnen Datentypen gelegt. Die Geoidlösung sowie die zugehörige geschätzte Genauigkeitsinformation wurden durch das Bundesamt für Eich-und Vermessungswesen evaluiert. Die (externe) Genauigkeit dieserLösung beträgt 2–3 cm.Verglichen mit dem bisherigen offiziellen österreichischen Geoid, stellt dies eine signifikante Verbesserung dar. Dies ist hauptsächlich auf die wesentlich bessere Qualität der Eingangsdaten, sowohl hinsichtlich der Schweredatenbank und des digitalen Höhenmodells, aber auch auf die genauere Repräsentation der langwelligen Komponente aufgrund des globalen GRACE-Modells zurückzuführen. ZukünftigesVerbesserungspotential bestehtvor allemin den Grenzregionen,da die verfügbare Datenquantität und -qualität in manchen Nachbarländern unzureichend ist. Aus wissenschaftlicher Sicht stellen die theoretischen Weiterentwicklungen von Methoden zur optimalen Kombination von lokaler und globaler Schwerefeldinformation sowie deren praktische Umsetzung ein interessantesFeldfür zukünftigeForschungsaufgaben dar.
Abstract
In the framework of the project "The Austrian Geoid 2007" (GEOnAUT), funded by the Austrian Research Promotion Agency(Forschungsförderungsgesellschaft –FFG), a new Austrian geoid solution has been computed. Compared to the official Austrian geoid model, the accuracy could be significantly improved mainly due to the substantially enhanced quality of the input data. A new digital terrain model (DTM) has been assembled asa combinationof highly accurate regional DTMs of Austria and Switzerland, complemented by data of the Shuttle Radar Topography Mission (SRTM)in the neighbouring countries.In addition to a thoroughly validated data base of gravity anomalies and deflections of the vertical, new measurements of deflections of the vertical in the South-East of Austria as well as GPS/levelling information have been incorporated. Finally, these terrestrial data have been combined with global gravity field information representedbya recent GRACE gravity field model, leading to a significantly improved representation of the long to medium wavelengths of the solution. Several strategies for the optimum combination of different (global and local) data types, including optimum weighting issues, have been investigated.For the final geoid solution, the Least Squares Collocation (LSC) technique, representing the most frequently used approach, has been selected. The new geoid solution, including covariance information, has been thoroughly validated both internally and externally.
Im Rahmen des Austrian Space Applications Programme (ASAP), Phase3, gefördert durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft m.b.H. (FFG), wurde eine Neuberechnung des österreichischen Geoids (Projekt GEOnAUT) realisiert. Dieses Projekt wurde gemeinsam von den Instituten für Navigation und Satellitengeodäsie (Projektleitung) und für Numerische Mathematik der TU Graz durchgeführt. Das Bundesamt für Eich-undVermessungswesen (BEV) wirkte als beratenderPartner mit und stellte Daten zurVerfügung. Hauptziel von GEOnAUT war die Berechnung einer Geoidlösung für Österreich als Kombination einerseits aus terrestrischen lokalen Schwerefeldbeobachtungen (Schwereanomalien, Lotabweichungen, "direkten" Geoidbeobachtungen als Differenz zwischen mittels GPS gemessenen geometrischen Höhen und aus dem Präzisionsnivellement erhaltenen orthometrischen Höhen in identischen Punkten) und andererseits aus einem globalen Schwerefeldmodell basierend auf der Satellitenschwerefeldmission GRACE. Das globale Schwerefeldmodell trägt primär die langwellige Schwerefeldinformation und ermöglicht die Lagerung der lokalenLösungin einem globalen Bezugsrahmen. Im Rahmen des Projektes wurde die Datenbank der lokalen Schwerefelddaten erweitert, validiert, homogenisiert und durch Neumessung von ca. 15 Lotabweichungspunkten ergänzt. Letztlich wurden ca. 14000 Schwereanomalien, 672 Lotabweichungspaare und 161 GPS/Nivellementpunkteverwendet. Hinsichtlich der globalenKomponente wurde das GRACE-Schwerefeldmodell EIGEN-GL04Sverwendet.Weiters wurdeein digitales Geländemodellfür Zentraleuropa als Kombination der hochauflösenden Geländemodelle von Österreich und der Schweiz (DHM25), sowie einem Geländeoberflächenmodell, abgeleitet aus Daten der Space-Shuttle-Topografiemission SRTM, in den Nachbarländern erstellt. Methodologisch wurden alternative Berechnungsansätze zur optimalen Kombination dieser unterschiedlichen Datentypen, wie z.B. Reihenentwicklungen basierend auf harmonischen Basisfunktionen, Multi-Resolution Analysis unter Verwendung sphärischerWavelets und schnelle Randelementmethoden (Multipolmethode, ACA, H-Matrizen) untersucht, sowie das funktionale Konzept der Standardmethode der Kollokation (Least Squares Collocation, LSC) erweitert. Zur Berechnung der finalen Geoidlösung wurde letztlich die LSC-Methodeverwendet. BesonderesAugenmerk wurde dabei auf die optimale relative Gewichtung der einzelnen Datentypen gelegt. Die Geoidlösung sowie die zugehörige geschätzte Genauigkeitsinformation wurden durch das Bundesamt für Eich-und Vermessungswesen evaluiert. Die (externe) Genauigkeit dieserLösung beträgt 2–3 cm.Verglichen mit dem bisherigen offiziellen österreichischen Geoid, stellt dies eine signifikante Verbesserung dar. Dies ist hauptsächlich auf die wesentlich bessere Qualität der Eingangsdaten, sowohl hinsichtlich der Schweredatenbank und des digitalen Höhenmodells, aber auch auf die genauere Repräsentation der langwelligen Komponente aufgrund des globalen GRACE-Modells zurückzuführen. ZukünftigesVerbesserungspotential bestehtvor allemin den Grenzregionen,da die verfügbare Datenquantität und -qualität in manchen Nachbarländern unzureichend ist. Aus wissenschaftlicher Sicht stellen die theoretischen Weiterentwicklungen von Methoden zur optimalen Kombination von lokaler und globaler Schwerefeldinformation sowie deren praktische Umsetzung ein interessantesFeldfür zukünftigeForschungsaufgaben dar.
Abstract
In the framework of the project "The Austrian Geoid 2007" (GEOnAUT), funded by the Austrian Research Promotion Agency(Forschungsförderungsgesellschaft –FFG), a new Austrian geoid solution has been computed. Compared to the official Austrian geoid model, the accuracy could be significantly improved mainly due to the substantially enhanced quality of the input data. A new digital terrain model (DTM) has been assembled asa combinationof highly accurate regional DTMs of Austria and Switzerland, complemented by data of the Shuttle Radar Topography Mission (SRTM)in the neighbouring countries.In addition to a thoroughly validated data base of gravity anomalies and deflections of the vertical, new measurements of deflections of the vertical in the South-East of Austria as well as GPS/levelling information have been incorporated. Finally, these terrestrial data have been combined with global gravity field information representedbya recent GRACE gravity field model, leading to a significantly improved representation of the long to medium wavelengths of the solution. Several strategies for the optimum combination of different (global and local) data types, including optimum weighting issues, have been investigated.For the final geoid solution, the Least Squares Collocation (LSC) technique, representing the most frequently used approach, has been selected. The new geoid solution, including covariance information, has been thoroughly validated both internally and externally.
Keywords/Schlüsselwörter
Geoid Least Squares Collocation Globales Schwerefeldmodell Digitales Geländemodell Schwereanomalie GPS Präzisionsnivellement
Geoid Least Squares Collocation Globales Schwerefeldmodell Digitales Geländemodell Schwereanomalie GPS Präzisionsnivellement
PDF-Download
VGI_200801_Pail.pdf
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The Austrian Geoid - Recent Steps to a New Solution
Kurzfassung
Eine neue verfeinerte Version des Österreichischen Geoids mit dem Arbeitstitel "Geoid 2000" wird während der Generalversammlung der IAG in Sapporo präsentiert. Die Berechnungen wurden in einer Zusammenarbeit des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen mit dem Institut für Geodäsie der Technischen Universität Graz durchgeführt. Die unterschiedliche Topographie, die von den Alpen im Westen bis zu den großen Becken im Osten reicht, macht Österreich zu einem idealem Testgebiet für eine Geoidbestimmung. Dabei können die Anwendung und die Genauigkeit von Berechnungsmethoden einerseits und die Übereinstimmung verschiedenartiger Datensätze andererseits ideal untersucht werden. Die vorliegende Arbeit beschreibt in den einleitenden Abschnitten die der Neuberechnung zugrunde liegenden Daten. Seit der letzten hochauflösenden Geoidberechnung 1987 wurden mehrere Datensätze stark verbessert sowie zusätzliche Daten erschlossen. So liegt nun ein umfassender Datensatz von Schwereanomalien vor. Für die Reduktion der Messgrößen wurde vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen ein neues hochauflösendes Höhenmodell (44 m x 49 m) bereitgestellt. Weiters wurde ein homogener Datensatz von GPS Punkten verwendet, bei dem besonderer Wert auf die Genauigkeit der Höhenkomponente gelegt wurde. Für alle GPS Punkte liegen hochgenaue orthometrische Höhen, die in das europäische UELN-95/98, version 13, eingebunden sind, vor. Für die Geoidberechnung kommt ein "Remove-Restore" Prozess zur Anwendung. Die Geoidhöhe wird mittels Kollokation aus Schwere- und Lotabweichungsdaten bestimmt. Um eine Aussage über die erreichbaren Genauigkeiten sowie die Möglichkeit der Kombination von Schwere und Lotabweichungen zu erhalten, wurden ein astrogeodätisches Geoid (nur Lotabweichungen), ein gravimetrisches Geoid (nur Schwereanomalien) und eine Kombinationslösung (Lotabweichungen und Schwereanomalien) bestimmt. Für die Kombinationslösung ist dabei eine eingehendere Untersuchung der Gewichte der Lotabweichungen im Verhältnis zu den Schwereanomalien notwendig. Die Genauigkeit der einzelnen Lösungen wurde durch den Vergleich der resultierenden Geoidhöhen mit Geoidhöhen, die aus orthometrischen Höhen und ellipsoidischen Höhen (GPS) abgeleitet wurden, überprüft. Dazu wurden 3D-Koordinaten mithilfe der Geoidhöhen und orthometrischen Höhen abgeleitetet und in das Referenzsystem der 3D-Koordinaten aus GPS (System ETRF89) transformiert. Die Restklaffen der Transformation sind ein Maß für die Genauigkeit der Berechnungen. Für alle Geoidlösungen (astrogeodätische, gravimetrische und kombinierte Lösung) können die Restklaffen in einen Trend und Abweichungen davon aufgespalten werden. Grundsätzlich zeigt sich eine gute Übereinstimmung von astrogeodätischer und gravimetrischer Lösung. Das beste Resultat zeigt die komibinierte Lösung. Die Abweichungen der Restklaffen vom Trend liegen dabei im Mittel bei +/-1.4 cm und bestätigen die hohe Genauigkeit der Lösung.
Abstract
A refined version of the Austrian geoid with the working title "GEOID 2000" will be released after the IAG General Assembly in Sapporo. The project was worked out in a cooperation of the Federal Office of Metrology and Surveying and the Technical University of Graz, Institute of Geodesy. The territory of Austria serves as an ideal test area for the different computational methods concerning usability and accessible precision as well as for the compatibility of the available datasets. An overview of the computation process as well as the key figures of the new geoid are discussed.
Eine neue verfeinerte Version des Österreichischen Geoids mit dem Arbeitstitel "Geoid 2000" wird während der Generalversammlung der IAG in Sapporo präsentiert. Die Berechnungen wurden in einer Zusammenarbeit des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen mit dem Institut für Geodäsie der Technischen Universität Graz durchgeführt. Die unterschiedliche Topographie, die von den Alpen im Westen bis zu den großen Becken im Osten reicht, macht Österreich zu einem idealem Testgebiet für eine Geoidbestimmung. Dabei können die Anwendung und die Genauigkeit von Berechnungsmethoden einerseits und die Übereinstimmung verschiedenartiger Datensätze andererseits ideal untersucht werden. Die vorliegende Arbeit beschreibt in den einleitenden Abschnitten die der Neuberechnung zugrunde liegenden Daten. Seit der letzten hochauflösenden Geoidberechnung 1987 wurden mehrere Datensätze stark verbessert sowie zusätzliche Daten erschlossen. So liegt nun ein umfassender Datensatz von Schwereanomalien vor. Für die Reduktion der Messgrößen wurde vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen ein neues hochauflösendes Höhenmodell (44 m x 49 m) bereitgestellt. Weiters wurde ein homogener Datensatz von GPS Punkten verwendet, bei dem besonderer Wert auf die Genauigkeit der Höhenkomponente gelegt wurde. Für alle GPS Punkte liegen hochgenaue orthometrische Höhen, die in das europäische UELN-95/98, version 13, eingebunden sind, vor. Für die Geoidberechnung kommt ein "Remove-Restore" Prozess zur Anwendung. Die Geoidhöhe wird mittels Kollokation aus Schwere- und Lotabweichungsdaten bestimmt. Um eine Aussage über die erreichbaren Genauigkeiten sowie die Möglichkeit der Kombination von Schwere und Lotabweichungen zu erhalten, wurden ein astrogeodätisches Geoid (nur Lotabweichungen), ein gravimetrisches Geoid (nur Schwereanomalien) und eine Kombinationslösung (Lotabweichungen und Schwereanomalien) bestimmt. Für die Kombinationslösung ist dabei eine eingehendere Untersuchung der Gewichte der Lotabweichungen im Verhältnis zu den Schwereanomalien notwendig. Die Genauigkeit der einzelnen Lösungen wurde durch den Vergleich der resultierenden Geoidhöhen mit Geoidhöhen, die aus orthometrischen Höhen und ellipsoidischen Höhen (GPS) abgeleitet wurden, überprüft. Dazu wurden 3D-Koordinaten mithilfe der Geoidhöhen und orthometrischen Höhen abgeleitetet und in das Referenzsystem der 3D-Koordinaten aus GPS (System ETRF89) transformiert. Die Restklaffen der Transformation sind ein Maß für die Genauigkeit der Berechnungen. Für alle Geoidlösungen (astrogeodätische, gravimetrische und kombinierte Lösung) können die Restklaffen in einen Trend und Abweichungen davon aufgespalten werden. Grundsätzlich zeigt sich eine gute Übereinstimmung von astrogeodätischer und gravimetrischer Lösung. Das beste Resultat zeigt die komibinierte Lösung. Die Abweichungen der Restklaffen vom Trend liegen dabei im Mittel bei +/-1.4 cm und bestätigen die hohe Genauigkeit der Lösung.
Abstract
A refined version of the Austrian geoid with the working title "GEOID 2000" will be released after the IAG General Assembly in Sapporo. The project was worked out in a cooperation of the Federal Office of Metrology and Surveying and the Technical University of Graz, Institute of Geodesy. The territory of Austria serves as an ideal test area for the different computational methods concerning usability and accessible precision as well as for the compatibility of the available datasets. An overview of the computation process as well as the key figures of the new geoid are discussed.
Keywords/Schlüsselwörter
keine
keine
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VGI_200302_Erker.pdf
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