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flussregulierung
Wir haben 1 Artikel über flussregulierung gefunden.
Die Regulierung der österreichischen March-Grenzstrecke im Spiegel der wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung einer Grenzregion
Kurzfassung
Die wasserwirtschaftliche Nutzung der March, welche sich anhand der vorliegenden Quellen bis an den Beginn des 16. Jhdts. zurückverfolgen lässt, umfasste sowohl die mechanischen Triebkräfte zum Betrieb von Mahl- und Gewerbemühlen wie auch die Nutzung als Wasserweg für die Binnenschifffahrt. In letzterer Hinsicht entwickelte sich der Grenzfluss, nicht zuletzt infolge seiner Lage im geopolitischen Kontext und als Nord-Süd-Verbindung zum Donauraum, zu einer zentralen Achse im europäischen Fernverkehrsnetz. Pläne zur Regulierung der March und Verbindung mit der Oder finden sich bereits im 17. Jhdt.; die Mittelwasser- und Hochwasserregulierung wurde allerdings erst Ende des 19. Jhdts. in Angriff genommen und in der zweiten Hälfte des 20. Jhdts. vollendet. Die angestrebte Verbindung von Donau und Oder konnte indes aufgrund der wechselhaften Zeitverhältnisse nicht vollendet werden. Gewässerökologische Fragestellungen gewannen erst ab den 1990er Jahren maßgeblichen Einfluss auf das Verwaltungshandeln und bestimmen seit der Verabschiedung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (Richtlinie 2000/60/EG) im Jahr 2000 die wasser¬wirtschaftlichen Zielsetzungen der Anrainerstaaten Österreich, Tschechien und der Slowakei. Aus all diesen Entwicklungen wird sichtbar, dass wasser¬-wirtschaftliche Ziel¬setzungen nicht aus sich selbst heraus in einem fachlich – ingenieur¬wissenschaftlichen Kontext entstehen, sondern zu einem wesentlichen Teil durch von außen einwirkende Faktoren bestimmt werden, wobei der Eigen¬schaft eines Gewässers, eine politisch-administrative Grenze zu bilden, keine geringe Bedeutung zukommt.
Abstract
Morava river, which constitutes in parts of its course the boundary between Austria, Slovakia and the Czech Republic has a long tradition as a source for economic development of the region, providing hydropower to numerous small plants and being an important waterway connecting the Danube region with economic centers in what is now Poland and the Baltic region. Hydropower usage dates back to the beginning of the 16th century, while its role as an important transportation axis became much more evident after the Thirty Years War, when the powers of France and the then so called Holy Roman Empire (meaning the provinces of Germany, Austria and Bohemia) rivalled for economic predomice in Europe. Therefore plans for the regulation of Morava river and establishing a channel-connection to Odra river date back to the end of the 17th century but correction of the border section of Morava river wasnt completed until the mid-1960s and the connection with Odra river never came to be. Meanwhile a shift in water management objectives gave way to the implementation of the Water Framework Directive (Directive 2000/60/EC) which emphasizes a sustainable way of water usage with reference to ecological demands. From all these developments, it becomes apparent that water management objectives constitute themselves not solely in the framework of academic standards of an inherent engineering science but arise in the context of external driving forces, the water body constituting an administrative or state boundary being of no small importance.
Die wasserwirtschaftliche Nutzung der March, welche sich anhand der vorliegenden Quellen bis an den Beginn des 16. Jhdts. zurückverfolgen lässt, umfasste sowohl die mechanischen Triebkräfte zum Betrieb von Mahl- und Gewerbemühlen wie auch die Nutzung als Wasserweg für die Binnenschifffahrt. In letzterer Hinsicht entwickelte sich der Grenzfluss, nicht zuletzt infolge seiner Lage im geopolitischen Kontext und als Nord-Süd-Verbindung zum Donauraum, zu einer zentralen Achse im europäischen Fernverkehrsnetz. Pläne zur Regulierung der March und Verbindung mit der Oder finden sich bereits im 17. Jhdt.; die Mittelwasser- und Hochwasserregulierung wurde allerdings erst Ende des 19. Jhdts. in Angriff genommen und in der zweiten Hälfte des 20. Jhdts. vollendet. Die angestrebte Verbindung von Donau und Oder konnte indes aufgrund der wechselhaften Zeitverhältnisse nicht vollendet werden. Gewässerökologische Fragestellungen gewannen erst ab den 1990er Jahren maßgeblichen Einfluss auf das Verwaltungshandeln und bestimmen seit der Verabschiedung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (Richtlinie 2000/60/EG) im Jahr 2000 die wasser¬wirtschaftlichen Zielsetzungen der Anrainerstaaten Österreich, Tschechien und der Slowakei. Aus all diesen Entwicklungen wird sichtbar, dass wasser¬-wirtschaftliche Ziel¬setzungen nicht aus sich selbst heraus in einem fachlich – ingenieur¬wissenschaftlichen Kontext entstehen, sondern zu einem wesentlichen Teil durch von außen einwirkende Faktoren bestimmt werden, wobei der Eigen¬schaft eines Gewässers, eine politisch-administrative Grenze zu bilden, keine geringe Bedeutung zukommt.
Abstract
Morava river, which constitutes in parts of its course the boundary between Austria, Slovakia and the Czech Republic has a long tradition as a source for economic development of the region, providing hydropower to numerous small plants and being an important waterway connecting the Danube region with economic centers in what is now Poland and the Baltic region. Hydropower usage dates back to the beginning of the 16th century, while its role as an important transportation axis became much more evident after the Thirty Years War, when the powers of France and the then so called Holy Roman Empire (meaning the provinces of Germany, Austria and Bohemia) rivalled for economic predomice in Europe. Therefore plans for the regulation of Morava river and establishing a channel-connection to Odra river date back to the end of the 17th century but correction of the border section of Morava river wasnt completed until the mid-1960s and the connection with Odra river never came to be. Meanwhile a shift in water management objectives gave way to the implementation of the Water Framework Directive (Directive 2000/60/EC) which emphasizes a sustainable way of water usage with reference to ecological demands. From all these developments, it becomes apparent that water management objectives constitute themselves not solely in the framework of academic standards of an inherent engineering science but arise in the context of external driving forces, the water body constituting an administrative or state boundary being of no small importance.
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VGI_201922_Benz.pdf
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